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Arbeitsschutz unter Corona-Bedingungen – richtig Lüften!

Corona Armbeuge copyDie Corona-Pandemie macht auch vor dem Arbeitsschutz nicht Halt. Zur Vermeidung von Infektionen mit Covid-19 ist nicht nur das Tragen von Masken und das Einhalten der Abstandsregeln wichtig. Insbesondere in Innenräumen von Unternehmen spielt das richtige Lüften eine zentrale Rolle. Bereits eine unerkannt infizierte Person kann innerhalb kurzer Zeit zahlreiche andere anstecken. Um Mitarbeitende zu schützen und um Haftungsrisiken zu senken, sind in diesen Zeiten deshalb eine aktualisierte Gefährdungsbeurteilung und darauf aufbauend ein wirksames Lüftungskonzept Pflicht. Ohne fachlichen Rat ist das häufig nicht möglich. Schlentzek & Kühn berät Sie gerne über die verschiedenen Methoden und deren Wirksamkeit in Ihrem Objekt. Grundlegende Anforderungen an das Lüften in Arbeitsstätten werden in der Technischen Regel Lüftung ASR A 3.6 gestellt. Ausführliche und ständig aktualisierte Hinweise zum richtigen Lüften gibt die Bundesregierung in der Empfehlung „Infektionsschutzgerechtes Lüften“.

Hartnäckiges Virus

Das Covid-19-Virus wird von infizierten Personen ausgeatmet. Es schwebt dann nicht isoliert in der Luft, sondern sammelt sich mit der feuchten Atemluft in mehr oder weniger großen Tröpfchen. Überaus gefährlich ist dabei die Übertragung durch virushaltige Aerosole, die mit Durchmessern von weniger als 5 µm nicht durch Masken aufgehalten werden und relativ lange in der Luft schweben.

Entscheidend für eine mögliche Verbreitung des Virus sind auch Temperatur und Luftfeuchte. Bei hoher Temperatur und Luftfeuchtigkeit (größer 60 %) besitzt das Virus eine hohe Verweilzeit und Infektiosität. Fällt die Luftfeuchtigkeit unter 40 %, trocknen die Tröpfchen und Aerosole aus, sodass wiederrum eine hohe Verweildauer die Folge ist. Als Ideal sehen viele Studien moderate Temperaturen um 22 °C sowie eine Luftfeuchtigkeit von 40-60 % an. Insbesondere im Winter sinkt ohne besondere Maßnahmen die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen jedoch schnell unter diesen Wert.

Die einzige Möglichkeit, die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung in Innenräumen wirksam zu vermindern ist das regelmäßige Lüften. Dieses kann durch unterschiedliche Methoden erfolgen.

Stoßlüften

In vielen gemeinsam genutzten Räumen wird die Methode der manuellen Stoßlüftung oder dem kontinuierlichen Lüften durch gekippte oder ganz offenstehende Fenster angewendet. Dabei wird die Luft regelmäßig ausgetauscht und möglicherweise virusbelastete Innenluft durch unbelastete Außenluft ersetzt. Diese preiswerte Methode hat jedoch entscheidende Nachteile: Die Viruskonzentration kann bei Stoßlüftung je nach Quelle bereits vor dem nächsten Lüften gesundheitskritische Werte erreichen und das Einhalten einer optimalen Luftfeuchtigkeit kann nicht kontrolliert werden. Zudem gerät das regelmäßige Lüften im hektischen Büroalltag häufig in Vergessenheit. Nicht zuletzt stellen permanent offene Fenster ein Sicherheitsrisiko dar.

Kontrollierte Natürliche Lüftung

Corona Fassade lüften copy

Bei der Kontrollierten Natürlichen Lüftung wird das Öffnen der Fenster automatisch über Lüftungszentralen oder über entsprechende Funktionen von Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA) gesteuert. Das Öffnen und Schließen kann zeitgesteuert oder automatisch beispielsweise über die Luftqualität erfolgen. Als Anzeichen für „schlechte“ Luft wird im Regelfall eine CO2-Konzentration größer als 1.000 ppm angesehen. Allerdings ist bislang unklar, ob bei Konzentrationen unter diesem Grenzwert auch eine hohe Viruslast ausgeschlossen werden kann. Auch bei einer Natürlichen Lüftung müssen vor allem im Winter Temperatur und Luftfeuchtigkeit richtig eingestellt werden. Anlagen zur Natürlichen Lüftung können im Vergleich zur Stoßlüftung und zu maschinellen Lüftungen auch mit Wärmerückgewinnung erhebliche Mengen an Heizenergie einsparen. Sie sichern auch in corona-freien Zeiten ein angenehmes Raumklima und erhöhen dadurch die Produktivität. Bei vorhandenen RWA lässt sich eine Lüftungsfunktion im Regelfall problemlos und mit geringen Kosten nachrüsten.

Maschinelles Lüften

Der Betrieb von „Raumlufttechnischen Anlagen“ (RLT) führt ebenfalls zu einem kontinuierlichem Luftaustausch. Grundsätzlich erhöhen RLT- und Klimaanlagen nicht das Risiko einer Infektion. Dazu sind allerdings etliche Randbedingungen zu beachten. Wenn möglich, sollten diese Anlagen nicht im Umluft- sondern im Abluftbetrieb laufen, sodass möglicherweise virusbelastete Luft permanent abgeführt wird. Im Umluftbetrieb können Filter die Viruskonzentration verringern. Nach Ansicht vieler Experten werden die gefährlichen Aerosole auch mit gängigen Filtergrößen (z. B. F7 bzw. ePM1>= 50%) zurückgehalten. Möglicherweise ist der Einbau von Hepa-Filtern notwendig, der allerdings umfangreiche Änderungen der Anlage zur Folge haben kann. Zur Bestimmung der Filtergröße ist unbedingt eine entsprechende Fachexpertise einzuholen.

Mobile Klima- und Lüftungsgeräte

Mobile oder dezentrale Geräte für den Umluftbetrieb, wie Ventilatoren (z. B. Standventilatoren), Geräte zur persönlichen Kühlung (z. B. Schlauch- und Splitgeräte) oder Geräte zur Erwärmung (z. B. Heizlüfter) sollten nur in Räumen mit Einzelbelegung eingesetzt werden, da der Luftstrom die Verbreitung der Viren in der Raumluft verstärkt und solche Geräte nicht zu einer Verringerung der Virenkonzentration in der Raumluft beitragen. (Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin)

Egal, welche Lüftungsmethode eingesetzt wird: Vor Besprechungen und ähnlichen Ereignissen mit mehreren Menschen sollte immer zusätzlich gründlich (stoß-)gelüftet werden. Außerdem sind weitere Schutzmaßnahmen zu ergreifen. So sind bei Schlentzek & Kühn sämtliche Sitzplätze in Besprechungsräumen durch Plexiglasscheiben getrennt. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat Empfehlungen für die Gestaltung von Arbeitsplätzen herausgegeben.

Stichworte: Corona, Covid-19, Lüftung, Lüften, Natürliche Lüftung, Maschinelle Lüftung, Stoßlüftung, Rauch- und Wärmeabzug, RLT-Anlagen, Luftfeuchtigkeit, Raumtemperatur

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